Gencay Güngör pfeift ab sofort für den kleinen HSV. Der 16-jährige ist einer von 19 neuen Unparteiischen, die Ende Juni den Schiedsrichter-Lehrgang des Fußballkreises Bielefeld bestanden haben. Neben Volkmar Ostrowski, Daniel Weigang und seinem älteren Bruder Güven Güngör ist der Schüler der Gesamtschule Werther damit der vierte Schiedsrichter im Verein. Im Gespräch mit svhaeger.com beantwortet er ein paar Fragen.
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung und herzlich Willkommen im Verein, Gencay. Wie bist du überhaupt zur Schiedsrichterei gekommen? Auf dem Feld war ich selbst als Torwart oder Verteidiger aktiv. Aber in der Schule hat es mir schon mehr Spaß gemacht, die Partien meiner Mitschüler zu pfeifen, anstatt selbst zu spielen. Ich habe einfach Lust darauf, Entscheidungen zu treffen und mehr in der Verantwortung zu stehen.
Wie läuft die Ausbildung zum Schiedsrichter eigentlich ab und wie lange dauert sie? Das geht relativ schnell. Im dreitägigen Anwärterlehrgang geht es in rund 12 Stunden um Regelkunde. Darüberhinaus wird erwartet, dass man sich vieles auch selbst aneignet. In der Prüfung werden dann Regeln abgefragt, außerdem muss ein Lauftest bestanden werden. Um Erfahrung zu sammeln, leitet man die ersten Spiele dann im Jugendbereich. Außerdem ist bei den ersten ein, zwei Partien ein erfahrener Pate an der Seitenlinie, der Feedback gibt.
Einzelne Begegnungen können ja sehr hitzig werden. Hast du davor Sorge? Ich glaube nicht, dass ich mich von irgendwas einschüchtern lasse. Generell bin ich ein ruhiger Typ, sollen sie mich also beleidigen. Die Rote Karte bekommen sie dann trotzdem.
Letzte Frage: Nimmst du eigentlich Tipps von deinem älteren Bruder an und möchtet ihr irgendwann mal als Gespann zusammen pfeifen? Ja, natürlich nehme ich Tipps an. Güven hat ja schließlich schon einige Erfahrung als Schiedsrichter. Wir wollen auf jeden Fall mal zusammen ein Spiel pfeifen. Egal ob einer an der Linie als Assistent und einer als Hauptschiedsrichter oder beide an der Linie. Das wäre toll.