1990-2000

Nach der A-Liga folgt der große Sprung

Erst Hans Danner gelingt 1990/91 der große Wurf, als man in einem Entscheidungsspiel der beiden Gruppendritten im Hillegosser Osningstadion Teutonia Altstadt mit 1:0 bezwingt (Torschütze: Friedhelm „Fiffi“ Kämper) und erstmals A-Ligist wurde. Zwei Serien (einmal unter Hans Danner, einmal unter Bernd Brünger) behauptet man sich – dann folgt 1993/94 der Abstieg. Passend jedoch zum 75-jährigen Jubiläum schenkt das neuformierte Team um Trainer Jörg Müller (früher selbst unter Rainer Treseler Spieler beim SV Häger) sich selbst und dem Verein in diesem Jahr den Wiederaufstieg. Ja, mehr noch – das darauf folgende Spieljahr 1996/97 – wird zu einer einzigen Jubelorgie, denn der kleine HSV stockt die bereits im B-Liga-Aufstiegsjahr begonnene Erfolgsserie von 16 ungeschlagenen Spielen in der A-Liga auf über 40 Begegnungen auf und schafft damit unangefochten den Durchmarsch in die Fußball-Bezirksliga. Und das alles, ohne einmal Platz eins verlassen zu müssen. Und alles, ohne einen einzigen Pfennig Geld für Spieler auszugeben, die Leistung nur gegen Bares abliefern wollen . . .

Die Aufstiegsmannschaft 1990/91: Kai-Uwe Paul (hinten, von links), Ludger Raude-Roberg, Jürgen Richter, Jörg Weinhorst, Edgar Fels, Hartmut Ebke, Friedhelm Kämper und Volker Kirchhoff; sowie Peter Damaschek (vorne, von links), Andreas Berndt, Volker Niemann, Andreas Glootz, Ralf Milsmann, Thomas Kisker, Stefan Wenzel und Spielertrainer Hans Danner.

Die nachfolgenden Feierlichkeiten machen genauso wie die Saison davor deutlich, wo nach wie vor die Stärken des kleinen HSV liegen. Hier trifft sich nicht eine bloße Zweckgemeinschaft dreimal in der Woche, sondern allen ist anzumerken, dass sie ihre Freizeit schlichtweg gerne gemeinsam verbringen. Man trifft sich nicht nur um Fußball zu spielen, so scheint es, sondern Fußball ist nur der Anlass sich zu treffen. Das Zusammenspiel verschiedenster Charaktere (und höchst verschiedenen Alters), die allesamt auf ihre ureigene Art Persönlichkeiten sind, macht damals wie heute den besonderen Reiz aus. Dass es im Jubiläumsjahr und auch danach gelingt, scheinbar entstandene Lücken zwischen Gruppen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Interessen wieder zu schließen – die Altherren-Spieler waren wieder Stammgäste bei den Spielen der Ersten und die Tennis-Abteilung stellt ihr Clubhaus für die Aufstiegsfeier zur Verfügung – lässt alle den Erfolg besonders genießen . . .

Natürlich ist gerade der Sport geprägt von einem ewigen Auf- und Ab. Davon kann sich auch der SV Häger nicht lösen. Dennoch ist der Aufstieg 95/96 ein klarer Fixpunkt in der Vereinsgeschichte, denn fortan fallen die HSVer bis zum heutigen Zeitpunkt nie wieder unter die magische Grenze der Kreisliga A. Auch wenn nach dem Bezirksliga-Abstieg (unter Heimkehrer Hans Danner), kurze und relative erfolglose Episoden in der Kreisliga A mit den Trainern Thomas Pollmann und Horst Geukler folgen.