Zehn Jahre lang war Stefan Meierebert (47) in unterschiedlichen Mannschaften und Funktionen beim SV Häger aktiv. In der Zeit zwischen 2001 und 2011 schnürte er von der C-Liga bis zur Bezirksliga seine Schuhe für den kleinen HSV, war Spielertrainer der Reserve und Trainer der Ersten Mannschaft. Zwar musste er bei dieser Ende 2008 aus beruflichen Gründen seinen Rücktritt als Coach erklären, dennoch gebührt ihm ein großer Anteil am dritten Bezirksliga-Aufstieg der Hägeraner Vereinsgeschichte in der Saison 2008/2009. Nach seiner Zeit in Häger zog es Meierebert zurück zu seinem Heimatverein TuS Hücker-Aschen, wo er sowohl im Jugend- als auch im Seniorenbereich Erfolge als Trainer feierte. Nebenbei begleitete er die Bundesliga-Karrieren seiner beiden Töchter Anna und Gina. Bis zum Saisonende ist er noch Sportlicher Leiter und Reservetrainer bei Hücker-Aschen, bevor er dann im Sommer den Trainerposten bei Hägers Damen übernimmt.
Stefan, schön, dass Du noch einmal den Weg zum SV Häger findest. Die, die Dich noch kennen, werden sich mit Sicherheit über deine Rückkehr freuen. Aber wie ist es überhaupt dazu gekommen? Die Verbindung nach Häger ist ja nie abgerissen. Wir haben immer Testspiele gegeneinander bestritten und dadurch war zum Beispiel der Kontakt zu Hannes (Anm. der Red: Johannes Pankoke) vorhanden. Vor etwa einem Jahr hat mich dann Jörg Müller-Paulsen angerufen und um Rat für die Hägeraner Damen gebeten, da es bei diesen zu dem Zeitpunkt gekriselt hat. Dann ist meine Tochter Anna im vergangenen Sommer nach Häger gewechselt. Von ihr habe ich erfahren, dass Häger zur kommenden Serie einen neuen Coach sucht und so kam dann eins zum anderen.
Mit welchen Ambitionen gehst Du an die Aufgabe ran? Ich habe mir ja schon ein paar Spiele der Mädels angeguckt und fand die Aufgabe interessant, eine Mannschaft mit unterschiedlich talentierten Spielerinnen zu übernehmen und diese besser zu machen. Häger spielt als Tabellendritter in der Kreisliga ja bereits eine gute Rolle. Mit einem neuen Spielsystem, etwas mehr taktischer Schulung und ein, zwei Neuzugängen können wir sicherlich nach oben schielen. Langfristig möchte ich auch nicht bei einer Mannschaft bleiben, sondern einen Unterbau mit einer zweiten Mannschaft bilden.
Ein kurzfristiges Strohfeuer entfachen und nach einer Saison wieder gehen, ist nichts für mich. Ich bin eher der Typ für die Zehn-Jahres-Zyklen
Du siehst Dein Engagement also nicht bloß kurzfristig auf eine Saison beschränkt? Auf keinen Fall. Ich bin niemand, der sagt, ich komme nur für eine Saison und dann gucken wir mal. Ein kurzfristiges Strohfeuer entfachen und dann nach einer Saison wieder gehen, ist nichts für mich. Ich bin eher der Typ für die Zehn-Jahres-Zyklen.
Woran möchtest Du konkret arbeiten, damit vielleicht mal der Aufstieg in die Bezirksliga gelingt? Die Spielerinnen bringen ja, wie bereits gesagt, ganz unterschiedliche Voraussetzungen und Talente mit. Manche sind schon weiter, andere brauchen noch mehr Grundlagentraining wie beispielsweise die Erarbeitung von Passgenauigkeit. Grundsätzlich möchte ich jede einzelne Spielerin besser machen und möglichst keine im Laufe einer Saison verlieren. Darüber hinaus möchte ich aber auch am taktischen Verhalten und dem Einstudieren von Mechanismen arbeiten. Als meine Töchter in Herford oder Gütersloh gespielt haben, hatten sie sehr gute und erfahrene Trainer. Da ich beide oft begleitet habe, habe ich mir dort einiges abgeschaut, was mir bei der Arbeit mit den Mädels nun hoffentlich helfen wird.